Unsere Kirchen

Evangelische Kirche Bonames

Evangelische Kirche Bonames
Evangelische Kirche Bonames

Im Jahr 799 wurde die erste Kirche in Bonames urkundlich erwähnt. Sie lag jedoch außerhalb des Ortes. 1477 begann dann der Bau einer Kirche an der heutigen Stelle, Homburger Landstraße 624, die allerdings im Dreißigjährigen Krieg stark beschädigt wurde. Ihre gegenwärtige Gestalt erhielt die Kirche daher erst bei einem Neubau in den Jahren 1642/43. Es ist eine schlichte Saalkirche mit Chor. Der Innenraum wurde mit seiner Anordnung von Empore, Kanzel, Altar und Orgel der Frankfurter Katharinenkirche nachempfunden. Die Innenausstattung stammt überwiegend aus dem 18. Jahrhundert. Der barocke Altartisch und der Taufstein, beide aus schwarzem Marmor, wurden 1733 gestiftet. Die sehenswerten Gemälde in den Feldern der Emporenbrüstung und der Kanzel stellen alt- und neutestamentliche Szenen sowie das Bonameser Wappen dar.

Gemeinde im Stadtteil
Die Reformation wurde 1532 von dem Prediger Lullius von Hochheim nach Bonames getragen. Ein reges evangelisches Gemeindeleben entstand vor allem im 17. Jahrhundert, nachdem die lutherisch regierte Stadt Frankfurt im Jahr 1618 Bonames von den Grafen zu Solms gekauft hatte. Bis ins 20. Jahrhundert hinein war Bonames seither evangelisch geprägt, inzwischen sind aber viele katholische Familien hinzugekommen und es hat sich ein intensives ökumenisches Miteinander entwickelt.

Geschichtlicher Überblick zur evangelischen Kirche von Bonames

1297 Erste urkundliche Erwähnung über eine Pfarrei in Bonames

1476 Erbauung der Kirche an ihrem heutigen Ort

1532 Johann Lullius von Hochheim hält die erste lutherische Predigt in Bonames

1538 Das Stift Lich, zu dessen Besitz die Pfarrei Bonames gehört, tritt zum protestantischen Glauben über

1546 Bei einem Großbrand wird die Kirche weitgehend zerstört und nur notdürftig wiederhergestellt

1618 Die Grafen zu Solms verkaufen die Pfarrei Bonames an die Stadt Frankfurt

1637 Die Gemeinde Bonames bittet den Rat der Stadt Frankfurt um den Wiederaufbau der Kirche, die während des dreißigjährigen Krieges in Schutt und Asche gelegt worden ist

1642/ 1643 Durch zwei Kollekten in den Frankfurter Kirchen kann die zerfallene Bonameser Kirche wiederaufgebaut werden

1752 Einbau von zwei hohen und zwei ovalen Fenstern zur Besserung der Lichtverhältnisse

1776 Umbau des Glockenturmes zur Aufhängung von drei statt zwei Glocken

1851 Einbau der noch heute vorhandenen Orgel

Danach wurde die Kirche noch mehrmals renoviert. Die letzte Großrenovierung fand 1993/94 statt.

Die Anordnung der einstöckigen Empore, der Kanzel, des Altars und der Orgel ist dieselbe wie in der Frankfurter Katharinenkirche. Auch das von einem Blumenkranz umrahmte Kruzifix über dem Altar sowie die Malereien an den Brüstungen der Empore erinnern an dieses Vorbild. Diese Malereien stellen einen besonderen Schatz der Kirche dar. Sie zeigen in zwanzig Feldern, im Südwesten beginnend, Jesus Christus und die zwölf Apostel sowie sieben Szenen aus dem Alten und Neuen Testament. Zu den biblischen Szenen sind jeweils in lateinischer Abkürzung die entsprechenden Stellenangaben aufgeführt, so daß hier eine biblische Unterweisung in Bildern gegeben wird. Die biblischen Geschichten, auf die sie Bezug nehmen, sind:

Die Geschichte von der Bindung Isaaks durch seinen Vater Abraham, die der Vater auf Gottes Befehl hin vornimmt ( 1. Mose 22).

Der Traum Jakobs von der Himmelsleiter, an der die Engel Gottes auf und ab steigen (1. Mose 28). Erstaunlich ist an der bildlichen Darstellung der in eine strahlende Sonne mit Hebräischen Buchstaben eingezeichnete Gottesname Jahwe (hwhy).

Die Erzählung von der Aufrichtung der ehernen Schlange durch Mose, als die Israeliten beim Zug durch die Wüste murren (4. Mose 21).

Die nächtliche Erscheinung eines Engels vor Jesus im Garten Gethsemane, als die Jünger Jesu schlafen und der Engel ihn in Todesfurcht tröstet (Lukas 22).

Die Himmelfahrt des auferstandenen Jesus, nachdem dieser vierzig Tage unter den Aposteln anwesend war und dann auf einer Wolke entrückt wurde (Apostelgeschichte 1).

Die Ausgießung des Heiligen Geistes auf die Völkermenge in Jerusalem zu Pfingsten. Dabei wird der Heilige Geist durch eine weiße Taube symbolisiert (Apostelgeschichte 2).

Das Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen, das betont, daß man jederzeit bereit sein soll für das Wiederkommen des auferstandenen Jesus (Matthäus 25).

Beachtenswert ist schließlich das Langbild zwischen Empore und Orgel, das ebenfalls eine biblische Geschichte darstellt: Die Vision des Propheten Hesekiel, der die Auferweckung der Toten schaut. Dabei ist das in Hesekiel 37 erwähnte Gräberfeld plastisch durch Skelette und bereits Auferweckte dargestellt.

Der Taufstein und der Altartisch sind schlichte, aber grade dadurch ansprechende Arbeiten aus schwarzem Marmor. Auffallend ist noch der hölzerne Opferstock, der ein geschnitztes, bemaltes Wappen enthält. Rechts vom Eingang wieder angebracht wurde das Ölgemälde von 1670, das die Flucht Marias und des Jesuskindes nach Ägypten darstellt (Matthäus 2).

Crutzenhof Kalbach

Crutzenhof Kalbach
Crutzenhof Kalbach

Das evangelische Gemeindezentrum im Stadtteil Kalbach wurde 1994 erbaut, nachdem das Dach des alten Gemeindezentrums bei einem Unwetter eingestürzt war.

Im oberen Stockwerk befindet sich der Gemeindesaal mit Kapelle, in dem regelmäßig Gottesdienste gefeiert werden. Das untere Stockwerk bietet Platz für das Gemeindebüro, einen Besprechungsraum und einen Kinder- und Jugendraum. Weitere Räume im unteren Stockwerk sind vermietet.

KINZ am Bügel

Kirche / Gemeindehaus Am Bügel (KINZ), Ben-Gurion-Ring 39